Kohle machen!

Kohlenmeiler vom 20.3.13 – 1.4.13, Seemerrüti 11, 8483 Kollbrunn

Die Köhlerin Doris Wicki aus dem Entlebuch, die einzige Köhlerin der Schweiz. Sie wird während 2 Wochen dafür besorgt sein, dass die 22-Ster Buchen-Holz gut aufgesetzt, luftdicht abgedeckt und kontrolliert verkohlt werden. Doris Wicki stammt aus einer alten Köhlerfamilie uns ist schon viele Jahre als Event-Köhlerin in der Schweiz unterwegs. Neben Aufbau, Verkohlung und Auszug des Meilers gibt uns Doris Wicki einen profunden Einblick in das Köhlereihandwerk.


Holzkohle ist ein Gemisch organischer Verbindungen mit 81 bis 90% Kohlenstoff, 3% Wasserstoff, 6% Sauerstoff, 1% Stickstoff, 6% Feuchtigkeit und 1 bis 2% Asche. Die Holzkohle bildet ein lockeres, schwarzes Produkt mit der scheinbaren Dichte von 450 kg/m3 (porös) und der wahren Dichte von 1.400 kg/m3 (porenfrei). Wegen der vielen mikroskopisch kleinen Nischen, Vertiefungen, Kanäle usw. (Porenvolumen 70 bis 85%, innere Oberfläche 50 bis 80 m2/Gramm) kommt ihr ein hohes Absorptionsvermögen zu. Sie lässt sich verhältnismässig leicht entzünden (200 bis 250°C) und brennt ohne Flamme weiter, weil die flammenbildenden Gase bereits bei der Verkohlung entwichen sind. Pro Kilogramm Holzkohle werden bei der Verbrennung etwa 29 bis 33 MJ an Energie frei. Sie verbrennt schwefelfrei. (Quelle Wikipedia)


Holzkohle wird durch Erhitzen von Holz bei Luftabschluss hergestellt. Die älteste Methode der Holzkohlengewinnung (Kohlenbrennerei) ist der aus dem Altertum stammende Meilerbetrieb (Köhlerei), bei dem das Holz in annähernd halbkugel- oder kegelförmigen Haufen (Meilern) in großen Scheiten regelmässig (und zwar stehend oder liegend) um in der Mitte errichtete Pfähle (Füllihaus) aufgesetzt. Der Meiler wird mit einer Decke von Tannenreisig und Löschi (Löschi = Kohlenstaub, Erde und kleine Kohlenstücke) bedeckt. Unter dieser Decke zündet und erhält man im Füllihaus (Schacht) eine Glut. Die Hitze (ca. 500°C) wird durch Zuglöcher an der Seite des Meilers nach aussen gezogen. Dies geschieht „stockwerkartig“ von oben nach unten, bis der ganze Meiler verkohlt ist. Das Kunststück besteht nun darin, durch einen sorgsam geregelten Luftzutritt nur die aus dem erhitzten Holz sich entwickelnden Gase oder Dämpfe zu destillieren (sog. Trockendestillation) und nicht das Holz zu verbrennen. Ist die Verkohlung vollendet, was man an der Farbe des entweichenden Rauchs erkennt, wird die Glut im Fülliloch durch Verschliessen der Zuglöcher erstickt. Nach dem abkühlen (je nach Standort und Verwendung) kann der Meiler nach zwei bis drei Tagen auseinander gezogen werden.